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Tourismus als Motor für eine nachhaltige Regionalentwicklung?

NFI: "Tourism & Community Development" ist das Motto des diesjährigen Welt-Tourismustages am 27. September.

Wien, 25. September 2014

Damit stellt die UNWTO die Bedeutung des Tourismus für die Erreichung der Millenniumsziele der Vereinten Nationen insbesondere im Hinblick auf die Bekämpfung der Armut und eine ökologisch und sozial nachhaltige Entwicklung in den Mittelpunkt dieses Tages. Doch die Realität sieht vielerorts anders aus. 

 

Bis 2015 sollen die Millenniums-Ziele der Vereinten Nationen erreicht werden – darunter die Halbierung der weltweiten Armut und der Aufbau einer globalen Partnerschaft für Entwicklung. Die UNWTO sieht dabei auch im Tourismus einen zentralen Faktor für die Erreichung dieser Ziele. „Anlässlich des Welt-Tourismustages möchte ich alle Stakeholder im Tourismus und die Tourismusregionen selbst einladen, zusammenzukommen und diesen Tag zu feiern als Symbol für unsere gemeinsamen Anstrengungen, den Tourismus als wichtige Säule der kommunalen Entwicklung und die kommunale Entwicklung wiederum als Basis für mehr Nachhaltigkeit im Tourismus zu etablieren“, erklärt Taleb Rifai, der Generalsekretär der UNWTO.

 

Schattenseiten des Tourismus

Kein anderer Wirtschaftszweig ist in den letzten Jahren schneller gewachsen. Und in vielen Ländern ist der Tourismus ein wichtiger Wirtschaftsfaktor. Doch vielerorts hinterlässt er auch negative Spuren: Die Urlaubsflüge heizen das Klima auf, die Ansprüche der Gäste verschärfen in den Zielgebieten Konflikte um Land und Wasser und erhöhen den Druck auf Ökosysteme. Oft werden lokale Gemeinschaften vom Tourismus überfahren. Angestellte werden zu prekären Bedingungen beschäftigt, Frauen benachteiligt und Kinder schutzlos der Ausbeutung preisgegeben. 

 

Tourismus muss allen zugutekommen

Die Naturfreunde fordern einen sozial, ökologisch und kulturell verträglichen Tourismus. „Der Tourismus muss allen zugutekommen – er muss gleichermaßen ökologisch, soziokulturell und wirtschaftlich langfristig tragbar sein“, betont Christian Baumgartner, Generalsekretär der Naturfreunde Internationale. „Es geht um eine Entwicklung von Tourismusangeboten, die fair bleibt gegenüber Natur und GastgeberInnen, die der lokalen Bevölkerung wirtschaftliche Chancen eröffnet, kulturelle Identitäten berücksichtigt und die Umwelt nicht schädigt.“

 

Initiativen für Nachhaltigen Tourismus

Die Naturfreunde Internationale mit ihrer Marke „respect“ setzt sich seit Jahren für die Etablierung eines nachhaltigen Tourismus ein. Neben der Netzwerks- und Forschungsarbeit gehört dazu auch die Information und Unterstützung von KonsumentInnen bei der Wahl nachhaltiger Urlaubsangebote. Etwa mit der Broschüre „Wegweiser durch den Labeldschungel“, die glaubwürdige Gütesiegel und Zertifizierungsinitiativen im Tourismus vorstellt (www.nf-int.og/labelguide).

 

Die NFI ist der internationale Dachverband der Naturfreundebewegung mit mehr als 50 Mitgliedsorganisationen und rund 500.000 Mitgliedern. Im Mittelpunkt der Arbeit stehen die Gestaltung und Umsetzung einer Nachhaltigen Entwicklung von Umwelt und Gesellschaft. Die NFI ist Mitglied der „Green 10“, ein Zusammenschluss der zehn führenden Umwelt-NGOs, die auf EU-Ebene aktiv sind. Die Marke „respect“ steht für die umwelt- und entwicklungspolitische Stimme der NFI im Tourismus.

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