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Pistenskitouren: Hohes Konfliktpotential

Das Tourengehen auf Skipisten ist in den letzten Jahren sehr beliebt geworden. Dementsprechend hoch ist das Konfliktpotential zwischen SeilbahnunternehmerInnen und SkitourengeherInnen. Die Naturfreunde plädieren für ein geregeltes und konfliktfreies Miteinander.

Die Naturfreunde stehen grundsätzlich für den freien Zugang zur Natur. Das Begehen der Skipisten zu verbieten ist nicht nur das falsche Zeichen in Richtung Tourismus, es widerspricht auch dem wichtigen Ziel einer Gesundheitsförderung durch Bewegung.

 

Die Naturfreunde bemühen sich vielmehr um ein faires Miteinander zwischen SeilbahnunternehmerInnen und SkitourengeherInnen. „Wir verwehren uns nicht gegen Benützungsgebühren gegenüber SkitourengeherInnen, sofern diese in Relation zum Angebot stehen und in einem vertretbaren Rahmen bleiben“, so Günter Abraham, Bundesgeschäftsführer der Naturfreunde Österreich.

 

 

Gemeinsame Fair-Play Regeln für PistenskitourengeherInnen

Martin Edlinger, staatl. geprüfter Berg- & Skiführer und Leiter des Referates für Skitouren der Naturfreunde Österreich versteht, dass die Situation auf so mancher schmalen Kunstschneepiste schwierig ist: „Die alpinen Vereine, das Kuratorium für alpine Sicherheit und die SeilbahnunternehmerInnen haben gemeinsame Fair-Play-Regeln für PistentourengeherInnen erarbeitet.“ Jedoch: „Nur bei Berücksichtigung dieser Regeln kann ein faires und sicheres Miteinander auf der Piste funktionieren.“

Der Trendsport Pistentourengehen birgt nicht nur Konfliktpotential. Immer mehr Modellregionen zeigen, dass auch ein verträgliches Miteinander aller PistenbenutzerInnen auf Basis klarer Regelungen umgesetzt werden kann. Als Best-Practice-Beispiele verweist Edlinger auf Skigebiete wie die Planai Bahnen (Stmk.), die Modellregion um Innsbruck (T) oder das Skigebiet Unterberg (NÖ).

 

 

Pistentourengehen ins lokale Wintersportkonzept integrieren

Auch das touristische Potenzial des Pistentourengehens steigt. Attraktive Angebote können in strukturschwachen Wintersportgebieten einen wichtigen Beitrag zum wirtschaftlichen Überleben leisten. „Und das bedeutet mehr als eine – eigene – Aufstiegsspur neben der Piste und die Möglichkeit, an einem oder mehreren Tagen in der Woche auch nach Betriebsschluss die Pisten benutzen zu können. Zu einem umfassenden Angebot gehören auch Informationstafeln, Lehrpfade oder Lawinen-Trainingstationen“, so Helmuth Preslmaier, Instruktor für Skitouren der Naturfreunde Linz und Skitouren-Bundesreferent der Naturfreunde Österreich. „Das Ziel muss lauten: Integration des Pistentourengehens in das lokale Wintersportkonzept.“

 

 

Lösungsansätze und Position der Naturfreunde Österreich:

JA zu beidseitigen Vereinbarungen für die Benützung von präparierten Pisten während und nach dem Pistenbetrieb

JA zur Einhaltung der „10 Pistengeher-Regeln“ - um Unfälle und Konflikte zu vermeiden

JA zu eigenen Aufstiegsbereichen für PistentourengeherInnen

JA zu fixen „Tourenabenden“

JA zum freien Zugang zur Natur

JA zu angemessenen Benutzungsgebühren

NEIN zu generellen Verboten für PistentourengeherInnen

NEIN zu überzogenen Benützungsgebühren

 

 

10 Fair-Play-Regeln für PistenskitourengeherInnen: Pistentouren - sicher und fair!

1. Warnhinweise sowie lokale Regelungen beachten.

2. Der Sperre einer Piste oder eines Pistenteils Folge leisten.

3. Nur am Pistenrand und hintereinander aufsteigen.

4. Die Piste nur an übersichtlichen Stellen und mit genügend Abstand zueinander queren.

5. Frisch präparierte Pisten nur im Randbereich befahren.

6. Bis 22:30 Uhr oder einer anderen vom Seilbahnunternehmen festgelegten Uhrzeit die Pisten verlassen.

7. Sichtbar machen.

8. Bei besonders für Pistentouren gewidmeten Aufstiegsrouten/Pisten nur diese benützen.

9. Hunde nicht auf Pisten mitnehmen.

10. Ausgewiesene Parkplätze benützen und allfällige Parkgebühren entrichten.

 

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